Unser Qualitätsverständnis

Die Big 5 Erfolgsfaktoren einer zeitgemäßen, individuellen Nachwuchsförderung


„Jeder ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist.“

Albert Einstein

#1
Stärkenorientierung

Von Kindheit an ist der Makel der Unvollkommenheit eine Herausforderung an unser Selbstbewusstsein. Spätestens mit der Einschulung beginnt die systematische Fokussierung auf Schwächen und das Ausgleichen von Defiziten. Auch in der Phase des Übergangs von der Schule in die Arbeitswelt richtet sich der Blick eher auf das, was wir nicht können, als auf das, was wir gut können.

So fallen Jugendliche mit niedrigen Schulabschlüssen häufig durch das Bewerbungsraster, obwohl sie z. B. handwerklich geschickt sind und über eine hohe praktische Intelligenz verfügen. Angesichts des Mangels an vermeintlich geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern wäre es viel sinnvoller, die Potenziale der Jugendlichen stärker in den Blick zu nehmen und gezielt zu fördern.



#2
Vertrauensvolle Beziehungen



Die Basis für eine erfolgreiche Ausbildung und individuelle Förderung junger Menschen ist das „Zwischenmenschliche“. Denn auch im betrieblichen Kontext gilt der alte pädagogische Grundsatz: Beziehung vor Bildung!

Erfahrene Ausbilderinnen und Ausbilder wissen: Ein guter Draht zu den Jugendlichen wirkt oft Wunder. Er verbessert das Lernklima und die Arbeitsleistung, wirkt motivierend, stärkt das Selbstbewusstsein, kann helfen, Konflikte oder vorzeitige Ausbildungsabbrüche zu vermeiden und ist entscheidend für Identifikation und Bindung.

Vertrauensvolle Beziehungen können aktiv gestaltet werden. Sich Zeit für persönliche Gespräche zu nehmen und echtes Interesse an den individuellen Bedürfnissen und Zielen der Auszubildenden zu zeigen, ist der Schlüssel zum Erfolg.

#3
Kompetenzorientiertes Lernen

Es klingt paradox: Aber Auszubildende lernen, was sie noch nicht können, indem sie tun, was sie noch nicht können. Einen Beruf lernt man nur in der Praxis, so wie man Schwimmen nur im Wasser lernt. Moderne kompetenzorientierte Lernkonzepte sind daher arbeitsprozessintegriert und folgen dem didaktischen Konzept der vollständigen Handlung.

Damit individuelles Kompetenzlernen im Arbeitsprozess möglichst erfolgreich umgesetzt werden kann, müssen gute Lernumgebungen geschaffen werden. Dazu gehören komplexe, problemhaltige Aufgabenstellungen, die Selbstorganisation der Lernenden, genügend Freiräume zum Ausprobieren und ein gelassener Umgang mit Fehlern. E-Learning-Angebote fördern und unterstützen den Selbstlernprozess.



#4
Lernprozessbegleitung




Um die Auszubildenden beim kompetenzorientierten Lernen optimal zu unterstützen, ist eine systematische und individuelle Begleitung der Lernprozesse durch das Ausbildungspersonal nötig. In der Praxis hat sich ein methodisches Vorgehen in sechs Phasen bewährt:

Schritt 1: Lernbedarfe feststellen
Schritt 2: Lernweg entwickeln
Schritt 3: Lernvereinbarung treffen
Schritt 4: Aufgabe zum Lernen aufbereiten und übergeben
Schritt 5: Lernprozess begleiten
Schritt 6: Lernprozess auswerten

Diese Schritte werden bei der Begleitung immer wieder durchlaufen. Sie bieten Ausbildern und Auszubildenden Orientierung und Anhaltspunkte für die systematische Planung und Durchführung der Kompetenzentwicklung (siehe z.B. GAB München, Lernprozessbegleitung in der Praxis, 2016 / kostenloser Download).

#5
Feedback- und Entwicklungsgespräche

Um die Auszubildenden individuell bestmöglich zu fördern, sollten regelmäßig Feedback-, Beurteilungs- und Entwicklungsgespräche mit ihnen geführt werden. Ziel dieser Gespräche ist die gemeinsame Reflexion der Lern- und Arbeitserfahrungen. Die Auszubildenden sollen lernen, ein realistisches Selbstbild zu entwickeln, Lernbedarf zu erkennen und eigene Lernwünsche zu formulieren. So können Engagement und Verantwortung für die eigene Ausbildung entstehen.

Gleichzeitig dient die regelmäßige Standortbestimmung einer möglichst frühzeitigen Perspektivklärung: Unter welchen Bedingungen erfolgt die Übernahme nach der Ausbildung und welche Einsatz- oder Tätigkeitsfelder sind denkbar? Aber auch die Förderung besonderer Talente durch die Teilnahme an internen Weiterbildungs- und Aufstiegsprogrammen sollte in diesen Gesprächen thematisiert werden.