ÜBERBLICK

Die Evaluation und Zertifizierung
der generalistischen Pflegeausbildung

An der Zertifizierung der Pflegeausbildung können alle Träger der praktischen Ausbildung sowie die jeweilige(n) Pflegeschule(n) teilnehmen. Pflegeschulen allein können sich nicht zertifizieren lassen.

Für kleine Pflegeeinrichtungen, die an der Zertifizierung teilnehmen möchten, ist eine Mindestanzahl von 5 Auszubildenden und Praxisanleitenden erforderlich.

Voraussetzung für die Teilnahme ist zudem die Anerkennung unserer Regeln für die Zertifizierung der Pflegeausbildung sowie die Regeln zur Kommunikation und Werbung mit dem Ausbildungssiegel.

Die Evaluierung erfolgt in Form einer standardisierten Online-Befragung. Die Teilnahme an der Umfrage ist freiwillig und anonym. Um eine hohe Beteiligung der verschiedenen Befragungsgruppen zu erreichen, werden keine personenbezogenen Daten erhoben.

Befragt werden

  • alle Pflege-Auszubildenden nach Ablauf der Probezeit (6 Monate);
  • alle Lehrkräfte der Pflegeschule (keine Honorarkräfte);
  • alle freigestellten und nicht freigestellten Praxisanleitenden;
  • alle examinierten Pflegefachkräfte (Examen liegt nicht länger als 2 Jahre zurück).

Die Einbindung von Bachelor Pflege und Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistentinnen erfolgt nach Absprache.

Ihr operativer Aufwand für die Vorbereitung und Durchführung der Befragungen ist abhängig von der Größe Ihres Hauses und der Trägerstruktur. Um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, sind im Wesentlichen folgende Aufgaben zu erledigen:

  • Koordination der beteiligten Einrichtungen
  • Erhebung der Basisdaten für die Evaluation
  • Beteiligung der Mitarbeitendenvertretung
  • Auswahl eines geeigneten Erhebungszeitraums
  • Interne Kommunikation des Vorhabens
  • Planung der technischen Durchführung der Befragungen
  • Mobilisierung der Befragungsgruppen

Wir stehen Ihnen selbstverständlich bei allen Vorbereitungen mit Rat und Tat zur Seite und stellen Ihnen Vorlagen für die interne Kommunikation zur Verfügung

Die Bearbeitungszeit der Fragebögen ist je nach Befragungsgruppe unterschiedlich lang:

  • Auszubildende: ca. 15-20 Minuten
  • Lehrkräfte: 10-15 Minuten
  • Praxisanleitende: ca. 10-15 Minuten
  • junge Pflegefachkräfte: ca. 10-15 Minuten

Für die Beantwortung der Fragebögen steht zunächst ein Zeitraum von max. 6 Wochen zur Verfügung. Verlängerungen des Befragungszeitraums über 6 Wochen hinaus sind nach Absprache möglich.

Voraussetzung für die Zulassung zur Zertifizierung ist zunächst das Erreichen von Mindestbeteiligungsquoten in den einzelnen Befragungsgruppen. Diese werden im Vorfeld der Evaluation festgelegt.

Das Ergebnis der Evaluation wird anhand eines Punktesystems ermittelt. Die Zertifizierung ist bestanden, wenn die von der Zukunftswerkstatt Ausbildung festgelegte Mindestpunktzahl erreicht wird.

Das Ausbildungssiegel wird nur mit den Prädikaten „gut“ und „sehr gut“ verliehen. Für Spitzenergebnisse wird die Sonderauszeichnung „herausragender Leuchtturm“ verliehen.

Es besteht kein Anspruch auf Zertifizierung.

Die Dauer des gesamten Zertifizierungsprozesses lässt sich nicht exakt vorhersagen und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Größe Ihrer Klinik bzw. Pflegeeinrichtung, Anzahl der einzubeziehenden Träger und Einrichtungen und der Geschwindigkeit, mit der Sie Ihre internen Abstimmungen und Vorbereitungen abschließen. Bestenfalls ist eine Zertifizierung von der Auftragserteilung bis zur Siegelübergabe in  3 Monaten möglich.

Die Kosten für die Zertifizierung richten sich entweder nach der Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder nach der Anzahl der zu zertifizierenden Kliniken/Einrichtungen

Einzelkliniken 

  • bis 500 MA: 4.400 €
  • 501 bis 1000 MA: 5.900 €
  • 1001 bis 2500 MA: 7.400 €
  • 2501 bis 5000 MA: 9.300 €
  • mehr als 5000 MA: Preis auf Anfrage

Verbundzertifizierung mehrerer Kliniken bzw. Standorte
Preis auf Anfrage

Altenpflegeeinrichtungen
Preis auf Anfrage (Basiszertifizierung: 1-5 Einrichtungen 2.800 €)

Im Preis enthalten sind

  • Gespräche und Treffen zur Abstimmung und Koordination
  • Einrichtung, Durchführung und Auswertung der Befragungen;
  • Support während der Befragungen;
  • Erstellung eines Evaluationsberichts;
  • Ergebnispräsentation und Siegelübergabe vor Ort;
  • Nutzungslizenz des Ausbildungssiegels für 3 Jahre;
  • Werbematerialien

Im Preis nicht enthalten sind vergleichende Analysen der Ergebnisse, z.B. nach Trägern, Standorten oder Ausbildungsschwerpunkten. Für vorgeschaltete Kick-off-Workshops oder Workshops zum Ergebnistransfer unterbreiten wir Ihnen gerne ein gesondertes Angebot.

Was wird analysiert und bewertet?
Die 6 Qualitätsbausteine der Evaluation

Die Bewertung der Pflegeausbildung haben wir entlang des (individuellen) Ausbildungsprozesses in 6 übersichtliche Qualitätsbausteine gegliedert. Diese sind:

Qualitätsbaustein 1: Auszubildende integrieren (Pre- und Onboarding)
Qualitätsbaustein 2: Pflegeausbildung planen und managen
Qualitätsbaustein 3: Lernen in der Pflegeschule
Qualitätsbaustein 4: Lernen in der Praxis
Qualitätsbaustein 5: Output und Outcome der Ausbildung
Qualitätsbaustein 6: Entwicklungsperspektiven & Arbeitgeberattraktivität

Insgesamt werden 121 Qualitätskriterien (Items) von den Befragungsgruppen bewertet. Die Ergebnisse geben differenzierte Antworten auf viele wichtige Fragen, wie z.B.:

  • Fühlen sich Ihre Auszubildenden vor Ausbildungsbeginn gut auf Ihre Pflegeausbildung vorbereitet?
  • Wie bewerten Ihre Auszubildenden das Onboarding in der Pflegeschule bzw. auf den Stationen?
  • Sind das schulische und praktische Curriculum gut aufeinander abgestimmt?
  • Wie zufrieden sind die Auszubildenden mit der Planung und Steuerung der Praxiseinsätze?
  • Wie wird der theoretische und praktische Unterricht allgemein bewertet?
  • Wie gut gelingt es der Pflegeschule, die individuellen Voraussetzungen der Auszubildenden bei der Unterrichtsgestaltung zu berücksichtigen?
  • Inwieweit wird der individuelle Lernstand der Auszubildenden in den Praxiseinsätzen berücksichtigt?
  • Wie erleben und bewerten Ihre Auszubildenden die Praxisanleitung?
  • Wie lernförderlich sind die Lern- und Arbeitsaufgaben auf den Stationen bzw. in den Wohnbereichen gestaltet?
  • Welche Kompetenzen haben Ihre Auszubildenden am Ende der Pflegeausbildung erworben?
  • Wie stark ist die Bindung der Auszubildenden an Ihre Klinik bzw. Pflegeeinrichtung?
  • Wie werden die Arbeitsbedingungen von den jungen Pflegenden in Ihrer Einrichtung bewertet?

Warum ist die Zertifizierung
Ihrer Pflegeausbildung sinnvoll und nützlich?

Mit der erfolgreichen Zertifizierung Ihrer Pflegeausbildung weisen Sie nach, dass Sie die gesetzlichen, konzeptionellen, inhaltlichen und organisatorischen Anforderungen an die generalistische Pflegeausbildung erfüllen und optimal umgesetzt haben. Darüber hinaus bietet Ihnen die Zertifizierung viele nützliche Erkenntnisse und praktische Vorteile, um Ihre Pflegeausbildung Schritt für Schritt weiterzuentwickeln, wie z.B.:

  • Schärfung der Ausbildungs- und Qualitätsziele

    Mit unserem partizipativen Verfahren fördern wir ein gemeinsames Verständnis aller an der Ausbildung Beteiligten über die (Qualitäts-)Ziele der generalistischen Pflegeausbildung.

  • Systematische Bestandsaufnahme

    Auf Basis unserer 360-Grad-Befragungen erhalten Sie ein unabhängiges und objektives Gesamtbild der Umsetzung der reformierten Pflegeausbildung.

  • Potenziale aufdecken

    Wir liefern Ihnen differenzierte Informationen und Daten, um konkrete Verbesserungspotenziale in Ihrer Pflegeausbildung zu identifizieren.

  • Lernortkooperation optimieren

    Sie erhalten Hinweise zur Optimierung der Zusammenarbeit und Abstimmung der theoretischen und praktischen Ausbildungsanteile zwischen Pflegeschule, Ausbildungsträger und weiteren praktischen Einsatzorten.

  • Auszubildende individuell besser fördern

    Sie erfahren, ob Sie in besonderem Maße auf die Bedürfnisse leistungsschwächerer und/oder unterstützungsbedürftiger Auszubildender eingehen.

  • Abbruchrisiken erkennen

    Sie erhalten Hinweise auf kritische Entwicklungen oder Faktoren, die zu einem Ausbildungsabbruch führen könnten. So haben Sie die Möglichkeit, frühzeitig gegenzusteuern.

  • Ausbildungsziele nach § 5 PflBG überprüfen

    Eine Selbstevaluation der erworbenen Kompetenzen durch Ihre examinierten Pflegefachkräfte liefert Ihnen wertvolle Informationen zur Feinjustierung der Ausbildung bzw. zur Entwicklung individueller Weiterbildungsangebote.

  • Verbesserungen „bottom up“ anstoßen und umsetzen

    Mit der gemeinsamen Erarbeitung eines Maßnahmenplans und der Möglichkeit zur Rezertifizierung unterstützen wir die kontinuierliche Qualitätsentwicklung Ihrer Pflegeausbildung.

  • Interne Anerkennung gewinnen

    Nicht zuletzt ist das Ausbildungssiegel ein sichtbares Zeichen und eine wohlverdiente Anerkennung für das besondere Engagement aller an der Pflegeausbildung Beteiligten.

Wie hilft das Ausbildungssiegel bei der
Gewinnung von geeigneten Auszubildenden?

TOP-NACHWUCHSFÖRDERER® ist das bisher einzige Gütesiegel für die Pflegeausbildung in Deutschland. Diesen Vorteil sollten Sie nutzen, denn Arbeitgeber bzw. Ausbildungsträger mit Gütesiegel werden in der Regel als attraktiver wahrgenommen als Unternehmen ohne Gütesiegel. Das ist das Ergebnis von Bewerberbefragungen.

Das Ausbildungssiegel kann seinen werblichen Nutzen dann voll entfalten, wenn es sichtbar und offensiv im Personal- bzw. Azubi-Marketing eingesetzt wird. Idealerweise geschieht dies mit kurzen Erläuterungen zum Verfahren und zu wichtigen Ergebnissen der Zertifizierung. Besonders positive Effekte lassen sich in folgenden Bereichen erzielen:

  • Attraktivität

    Das Siegel als Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb nutzen

    Das Ausbildungssiegel hilft Ihnen, sich von anderen regionalen Ausbildungsträgern in der Pflege abzuheben und sich als attraktive Talentschmiede zu positionieren.

  • Orientierung

    Entscheidungshilfen bei der Wahl der Ausbildungsträgers geben

    Viele Jugendliche können sich heute ihren Ausbildungsplatz aussuchen. Das Siegel schafft Vertrauen und gibt Sicherheit bei der schwierigen Entscheidung für oder gegen einen Ausbildungsträger.

  • Empfehlungen

    Mit dem Siegel die Mundpropaganda aktiv und bewusst fördern

    Empfehlungen von eigenen Pflege-Azubis sind besonders glaubwürdig. Nutzen Sie das Siegel gezielt für Ihre Werbung unter Gleichaltrigen, z. B. auf Messen, in Schulen oder den sozialen Medien.

  • Eltern

    Mit der Zertifizierung Eltern als wichtige Berufswahlberater ihrer Kinder überzeugen

    Mit der Zertifizierung geben Sie Eltern die Sicherheit, dass ihr Kind in Ihrer Klinik oder Pflegeeinrichtung eine erstklassige Berufsausbildung erhält.

  • Matching

    Mit gesteigerter Attraktivität die Qualität der Bewerbungen erhöhen

    In der Personalbeschaffung heißt es oft, dass die Guten zu den Besten gehen. Darum freuen Sie sich auf mehr und bessere Bewerbungen.

Die Zertifizierung sinnvoll flankieren –
durch Kick-off- und Transfer-Workshops

TOP-NACHWUCHSFÖRDER® ist weit mehr als ein Ausbildungssiegel. Es ist ein Entwicklungsprogramm für Talentschmieden und solche, die es werden wollen. Als Entwicklungspartner begleiten wir Sie vor und nach der Zertifizierung mit folgenden Workshop-Angeboten:

Kick-off-Workshops

Wir helfen Ihnen, die richtigen Weichen für mehr Qualität und Attraktivität Ihrer Pflegeausbildung zu stellen. Von Anfang an.

Mögliche Themen: Was verstehen wir unter Ausbildungsqualität? | Entwicklung eine Qualitätsleidbilds für die Pflegeausbildung | Vorbereitung auf die Zertifizierung etc.

Evaluation der Pflegeausbildung

Unsere 360°-Befragungen schaffen Transparenz und liefern Entscheidungsgrundlagen für Verbesserungen.

Evaluationsbericht: Bewertungen, Einschätzungen und Kommentare der Befragungsgruppen zur Qualität Ihrer Pflegeausbildung

Transferworkshops

Was bedeuten die Befragungsergebnisse für unsere Pflegeausbildung? Wir helfen Ihnen, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.

Mögliche Themen: Bewertung von Einzelergebnissen, Identifikation von Handlungsfeldern, Planung von Maßnahmen, Priorisierung von Maßnahmen und Zielformulierung, Bearbeitung von Schwerpunktthemen etc.

Referenzen –
Was unsere Kunden sagen

Die Kooperation mit der Zukunftswerkstatt Ausbildung war jederzeit von Offenheit und Flexibilität geprägt, so dass wir gemeinsam diese große Verbundevaluation und Zertifizierung erfolgreich durchführen konnten. Die 360-Grad-Befragung unserer Auszubildenden, Praxisanleitenden, Lehrenden und „frisch“ examinierten Pflegefachfrauen und –männer hat uns eine differenzierte Standortbestimmung der aktuellen Qualität unserer Ausbildung ermöglicht. Sie hat Stärken und Verbesserungspotentiale klar aufgezeigt und damit einen Entwicklungsprozess mit der Pflegeschule in Gang gesetzt. Die Einbeziehung aller Akteure wird dabei der Schlüssel zum Erfolg sein. Dass wir nun das Siegel „Top-Nachwuchsförderer“ erhalten haben, ist ein schönes Add-On.

In Zusammenarbeit mit der Zukunftswerkstatt Ausbildung ist es uns gelungen, anhand eines detaillierten Fragenkatalogs die Stärken und Verbesserungspotenziale der generalistischen Ausbildung herauszufiltern. Für uns als großer Träger der Pflegeausbildung sind diese Ergebnisse von unschätzbarem Wert und ergänzen flankierend die weiteren Maßnahmen hin zu einer praxisorientierten Ausbildung. Durch die gezielte Zielgruppenbefragung stehen uns nun Bausteine zur Optimierung der Ausbildung sowohl auf Träger- als auch auf Schulseite zur Verfügung.

Die Evaluation hat uns wichtige Hinweise für die weitere Qualitätsentwicklung der Pflegeausbildung gegeben. Deshalb haben wir auf der Grundlage der Ergebnisse einen Qualitätszirkel eingerichtet, an dem auch Auszubildende teilnehmen. In diesem Rahmen werden die in der Evaluation identifizierten Optimierungsmöglichkeiten angegangen. Dazu gehören unter anderem ein engerer Austausch mit der Pflegeschule oder die Optimierung unserer Feedbackkultur und der Beurteilungsgespräche. Unser Ziel ist es, dass unsere Ausbildungsqualität bei der Rezertifizierung in drei Jahren noch besser bewertet wird. Wir sind optimistisch, dass uns dies gemeinsam gelingen wird.

Träger wie der Canisius Campus nehmen aus meiner Sicht mit: viele Hinweise zu verbesserungswürdigen Themenbereichen; ein repräsentatives Stimmungsbild zu Stärken und Schwächen der generalistischen Pflegeausbildung der vergangenen drei Jahre in Theorie und Praxis; Bestätigung für bereits eingeschlagene Wege; ein gemeinsames Verständnis und eine Grundlage für diejenigen Handlungsfelder, die von Theorie und Praxis nur zusammen bearbeitet werden können und müssen.

Spielregeln und Ablauf der
Zertifizierung der Pflegeausbildung

Was Sie bei erfolgreicher Zertifizierung erhalten –
Bericht, Analysen und Werbemedien




Inhalt und Umfang des Evaluationsberichts

  • Management Summary (deskriptive Zusammenfassung)
  • Tabellarische Darstellung der Einzelergebnisse nach einem Ampelsystem
  • Grafische Darstellung der  Ergebnisse der Qualitätsbausteine nach Befragungsgruppen
  • Selbsteinschätzungen der erworbenen Kompetenzen der jungen Pflegefachkräfte nach § 5 PflBG
  • Unterstützungsbedarfe von Lehrkräften und  Praxisanleitenden
  • Kommentare der Befragungsgruppen
  • ca. 80-100 Seiten, gebunden

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner